Am Freitag den 23.2.07 fand vom Bürgerverein
Unterilp initiiert endlich eine Infoveranstaltung zur Situation in der
städtischen Gemeinschaftsgrundschule Unterilp statt:
„Für das kommende Schuljahr sind zu wenig Anmeldungen vorhanden, eine Eingangsklasse soll nicht gebildet werden. Wie sieht die Zukunft der Schule aus ?“
In
dieser Veranstaltung stellten sich der Bürgermeister Dr. Heinisch, Herr
Janssen (SPD), Herr Schulte-Neuhoff (FDP und Vorsitzender des
Schulausschusses), Herr Schreven (CDU und stellv. Bürgermeister) und
Frau König (Schulverwaltung) den Fragen der in sehr großer Anzahl
anwesenden Unterilpern. Neben den betroffenen Eltern der kommenden
Schulanfänger waren auch viele Eltern der jetzigen Schüler und
interessierte Unterilper sowie die Schulleiterin der Unterilp Frau
Schneider, die Schulleiterin der Grundschule Oberilp Frau Tillmann und
die Leiterin der Kita Löwenzahn Frau Rodemers gekommen.
Wie konnte es zu dieser Misere kommen ? Im
Herbst 2006 wurden über 20 Kinder an der Grundschule Unterilp
angemeldet. Leider zogen einige Familien weg, so dass für das kommende
Schuljahr im Moment nun nur noch 15 Schulanfänger übrig bleiben. Gemäß
Schulgesetz müssen mindestens 18 Schüler angemeldet sein um eine
Eingangsklasse bilden zu dürfen. Einige Eltern aus anderen
Stadtteilen (z.B. Hofermühle, Oberilp und Hösel) wollten ihre Kinder in
der Unterilp wegen ihres guten Rufes anmelden, durften es aber nicht
wegen der in diesem Jahr noch bestehenden Schulbezirksgrenzen.
Welche Möglichkeiten gibt es die 1. Klasse doch noch bilden zu können ? Der Gesetzgeber regelt im Schulgesetz in der Fassung vom 13. und 27.6.2006 § 82 Abs. 3: Grundschulen
mit weniger als zwei Klassen pro Jahrgang sollten, wenn der Schulträger
deren Fortführung für erforderlich hält, zur Erreichung angemessener
Klassen- und Schulgrößen im Sinne von § 81 Abs.1 möglichst als
Teilstandort geführt werden. Im § 81 Abs. 1 ist klar gesagt, dass die
Gemeinde als Schulträger die Pflicht hat, für angemessene Schul – und
Klassengrößen zu sorgen. Sie stellt sicher, dass in den Schulen Klassen
nach den Vorgaben des Ministeriums gebildet werden können.( in diesem
Fall 18 Schüler).
Es stellt sich die Frage, warum die
Schulbezirksgrenzen in Heiligenhaus nicht bereits für das kommende
Schuljahr aufgehoben wurden bzw. kurzfristig aufgehoben wird. Die
Mindestanzahl von 18 Kindern wäre dann erreicht. Vielmehr wird in
Heiligenhaus an dieser Grenze festgehalten die im nächsten Jahr sowieso
wegfällt.
- Muß es sein, das 6-7 jährige Kinder bei jedem
Wetter mit öffentlichen Verkehrsmitteln bis nach Hetterscheidt oder
Isenbügel müssen (Dr. Heinisch stellte die Möglichkeit eines
Schulbusses in den Raum ohne konkret zu werden.) ?
- Müssen die
Eltern gedrängt werden ihre Kinder auf der von der Bevölkerung nicht
angenommen Grundschule Oberilp anzumelden (obwohl dort unter den
Gegebenheiten sicherlich gute Arbeit geleistet wird) ?
- Muß
es kleineren Geschwisterkinder verwehrt werden die selbe Schule zu
besuchen wie ihren größeren Geschwistern oder sollen Eltern die
größeren Geschwister nun wieder von der Grundschule Unterilp
abmelden ?
- Muß es schwachen Kinder aus der Grundschule,
welche das 1. Schuljahr wiederholen müssen zugemutet werden nun auch
noch die Schule zu verlassen ?
- Müssen die in der Kita Löwenzahn gebildeten Freundschaften auseinander gerissen werden ?
Die Politiker sagten am 23.2.07 zu die Möglichkeiten, die 1. Klasse doch noch bilden zu können, zu prüfen.
Wie geht es mit der Schule Unterilp weiter wenn es kein erstes Schuljahr gibt ?
- Was geschieht mit den Kindern die bereits die Grundschule Unterilp
besuchen ? - Muß das vor einigen Jahren erfolgreich eingeführte Konzept der offenen Eingangsklassen wieder abgeschafft werden ?
- Werden
die Eltern aus Unsicherheit die Schüler schon jetzt an einer anderen
Schule anmelden und somit die Kinder aus dem gewohnten Umfeld reißen
müssen ?
- Wird die Grundschule Unterilp dann zu einer Geisterschule ?
- Werden sich zukünftig die Kinder nicht mehr kennen wenn sie zum Spielen nach draußen gehen ?
Leider gibt es zu diesen Fragen noch keine konkreten Antworten.
Wie geht es mit der Unterilp weiter, falls es keine Schule mehr gibt ?
- Ziehen
dann keine jungen Familien mit Kindern mehr nach da die bereits
schlechte Infrastruktur durch die fehlende Schule noch schlechter
geworden ist ?
- Sprechen wir dann in wenigen Jahren auf Grund zu
geringer Anmeldungen über die Schließung der Kita Löwenzahn und des
gerade neu gebildeten Familienzentrums ?
- Vergreist dann der Stadtteil in dem gerade der Generationenwechsel eingesetzt hat ?
- Werden die grünen Flächen der Schule und der Kita (und des nicht mehr benötigten Spiel- und Bolzplatzes) dann weiter zugebaut ?
- Werden die Preise für Mieten und Eigentum dann fallen und Die die können weg ziehen ?
- Wird die Unterilp dann zu einem neuen sozialen Brennpunkt in Heiligenhaus ?
Wir hoffen, dass wir diese Fragen in einigen Jahren nicht mit JA beantworten müssen.
Die Grundschule Unterilp muß eine Chance für ihre Fortführung bekommen. Dieses
gilt besonders, weil im nächsten Jahr die Schulbezirksgrenzen fallen
und damit auch die Kinder aus anderen Gebieten in unsere Schule gehen
werden. Im nächsten Jahr werden ca. 30 Kinder die Kita Löwenzahn
verlassen und möchten dann bei freier Schulwahl größtenteils zur
Grundschule Unterilp. Die Aussage der Politiker dass auch in den
nächsten Jahren nicht mit deutlich höheren Anmeldezahlen zu rechnen ist
basiert lediglich auf den Zahlen der in der Unterilp gemeldeten Kinder
und berücksichtigt nicht die zukünftige Wahlmöglichkeit. Das
Demografieproblem in Deutschland muß auch in Heiligenhaus nachhaltig
und nicht durch Zufallsereignisse gelöst werden. Die Grundschule
Unterilp hat (inzwischen) einen außerordentlich guten Ruf so dass sogar
unterilper Kinder die in Isenbügel zur Schule gingen im letzten Jahr
zur Unterilp wechselten. Bei freier Schulwahl werden sicherlich
zukünftig viele Eltern aus dem Westen von Heiligenhaus die Grundschule
Unterilp als die Schule der ersten Wahl für ihre Kinder bevorzugen wenn
sie in der jetzigen Form weiter geführt wird. Damit wird dann auch die
volle Stundenabdeckung durch Lehrer (bezogen auf eine Schülerzahl von
24,1 Kinder pro Klasse) erreicht werden. (Infos zur Schule unter http://www.grundschule-unterilp.de ) Wir
bitten die Politiker der Stadt Heiligenhaus dem Grundschulstandort
Unterilp und damit allen Bewohnern der Unterilp nicht die Chance für
die Zukunft zu nehmen. Am
Donnerstag den 1.3.07 findet um 17:30 Uhr im großen Sitzungssaal des
Rathauses eine öffentliche Sitzung des Schulausschusses statt in der
die Situation der Grundschule Unterilp weiter besprochen wird. In dieser Sitzung sollen die gesammelten Unterschriften übergeben werden um den Willen ALLER Unterilper Büger auszudrücken.
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